Abstract
"Elektronische Klangerzeugung und digitale Musikbearbeitungs-Werkzeuge sind in der Unterhaltungsmusik seit langem weit verbreitet. In der klassischen Musikszene jedoch setzt sich die Anwendung solcher Methoden nur langsam durch, da meist die individuelle Interpretation der Musik durch den Künstler im Vordergrund steht und nicht die absolute „Erzeugung“ von Musik. Die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Instrumentalsamples zu günstigen Preisen hat jedoch in den letzten Jahren völlig neue Möglichkeiten der Musikerzeugung eröffnet und diese einem weiteren Kreis verfügbar gemacht. In erster Linie haben diese Technologien den Musik-Kompositionsprozeß verändert: Sequenzer-Software ermöglicht dabei das einfache Erstellen auch komplexer Partituren, und durch realistisch klingende Instrumentalsamples kann der gewünschte Klangeindruck durch Simulation erzielt werden. Jedoch können diese Technologien auch zur Erstellung einer interpretativen Musikaufnahme verwendet werden. Waren ursprünglich solche „Renditions“ durch die limitierte Klangqualität der Instrumentalsamples eher als schematische Skizzen der Musik zu verstehen, so ergeben sich jetzt die Möglichkeiten einer eigenständigen musikalisch vollwertigen Interpretation einer klassischen Musikkomposition. Dies erlaubt im Prinzip, daß ein einzelner Künstler ein ganzes Orchester „spielen“ kann. In diesem Paper wird gezeigt, daß die computer-gestützte Generierung von „klassischer Musik“, insbesondere komplexe Orchestermusik, sehr wohl möglich ist und auch ästhetischen Ansprüchen an Klangqualität und Interpretation gerecht werden kann, falls in dem Generierungsprozess einige grundlegende Prinzipien beachtet werden."
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Refereed: | Yes |
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Publisher: | Verlag Werner Huelsbusch |
Date Deposited: | 22 Dec 2014 10:07 |
Last Modified: | 11 Jul 2024 19:30 |
Event Title: | Forum Medientechnik |
Item Type: | Book Section |